Excesse der Grabauer und Dalldorfer 1793/94

Zwischen dem Groteschen Gericht in Breese und dem Amt Bodenteich entstand 1793 ein Streit, der sich bis Ende 1794 hinzog. Beschuldigt wurden aus Grabau der Schultze sowie aus Grabau und Dalldorf mehrere Hauswirte und Cossatoren sowie der Krüger aus Dalldorf. Der Vorgang unter anderem beschrieben in einem Brief, den der Grotesche Gerichtsverwalter Knab an das “Königlich und Churfürstliche Hofgericht zu Celle” schreibt:

“Bey Gelegenheit der im verwichenen Früjahr geschehenen Rekrutenausbildung überfielen am 28. Februar d.j. sämtliche unter dem Königlich und Churfürstlichen Amt Bodenteich stehende Eingesessene von Dalldorf und Grabau, in Vereinigung mit den dem hiesigen Gericht unterworfenen Unterthanen von Nestau, 20 Mann an der Zahl das Sr. Excellenz dem Churcöllnischen wirklichen Herrn geheimen Rath Freyherrn Grote zustehende Vorwerk Braudel in Abwesenheit des Dasigen Verwalters und unvermutheter Weise, hielten das Wohngebäude unter Schimpfen und Drohungen, alles niederreißen zu wollen, mehrere Stunden lang besetzt, verfolgten die in hochgedachter Sr. Excellenz Dienst stehenden Knechten mit Stangen und Furken, wollten solche mit Gewalt als Rekruten wegnehmen und an das Amt Bodenteich liefern und hätten dadurch außer anderm Unfug, indem die dasigen Knechte sich der erlaubten Notwehr bedienten, beinahe zu Mord und Totschlag Veranlassung gegeben.
Da dem hiesigen Gericht über das Vorwerk Braudel iurisdctio omnis moda zustehet, so wurden zur Untersuchung der Sache und Ahndung dieses Excesses nicht nur die hiesigen Gerichtsunterthanen (Nestauer), sondern auch das Amt Bodenteich unterm 18. Mai requidiert, sämtliche Eingesessenen von Dalldorf und Grabau dazu zu sistieren, dasselbe fand jedoch für gut, seine Leute nicht zu stellen.
Auf das Anderweitige Requisitionsschreiben vom 15. vorigen Monats erfolgte endlich das Sub Lit. A angefügte Antwortschreiben derselben.

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